Von Isolde Deiser

Ruhmannsfelden. Die Freiwillige Feuerwehr musste in dieser ungewöhnlichen Zeit wegen der Abstandsregeln ihre Dienst- und Generalversammlung in der Aula der Mittelschule halten.
In seinen Begrüßungsworten stellte Bürgermeister Werner Troiber fest, „Corona hat uns Handschellen angelegt und diese Dienstversammlung ist ein Spiegelbild“. Troiber bedauerte das fehlende Miteinander, das immer noch sehr beschränkt sei. Mit der Ausschreibung für die Bauhofhalle sei auch der Startschuss für die Generalsanierung des Feuerwehrhauses eingeleitet, sagte der Rathauschef, es werde eine schwere, arbeitsreiche Zeit, aber danach werde die Feuerwehr eine gute Ausstattung und viel Platz haben.
Erster Kommandant Rudi Edenhofer berichtete, dass trotz eingeschränkter Übungstätigkeit dennoch 44 Übungen stattfinden konnten. Mit den 54 Aktiven und den sechs Feuerwehranwärtern habe man 60 Dienstleistende, die zusammen 718 Übungsstunden erbracht haben. Es wurden zwei Leistungsabzeichen bei Brand und drei in Technischer Hilfeleistung abgelegt und weitere Ausbildungen absolviert in verschiedenen Leistungsstufen bei Löscheinsatz und THL.
Insgesamt mussten 74 Einsätze abgearbeitet werden, davon 67 Technische Hilfeleistungen und sieben im abwehrenden Brandschutz, davon ein Vollbrand im Markt. Dafür waren 956 Kameraden im Einsatz, die 1260 Einsatzstunden erbrachten. Durch die routinierte und pflichtbewusste Arbeit seien alle Einsätze unfallfrei abgelaufen, so Edenhofer.
Atemschutzwart Sepp Weinberger hat eine stolze Anzahl von 23 Atemschutzträgern, die sechs Übungen absolvieren konnten und zusätzlich auf der Übungsstrecke trainierten. Weinberger lobte dabei die gute Zusammenarbeit mit der Firma Sturm.
Jugendwart Rudi Wurzer meinte „Wir haben das Beste aus dieser Zeit gemacht“, denn viele Aktivitäten konnten nicht stattfinden aber der Wissenstest und die Jugendflamme seien in guter Zusammenarbeit im Kreisbrandmeisterbereich von Thomas Märcz absolviert worden. Wurzer zollte vor allem dem Team der Kinderfeuerwehr mit Leiterin Daniela Seidl großen Respekt, denn er bekam von dort zwei neue Mitglieder für die Jugendfeuerwehr.
Thomas Löffler berichtete, in seiner Truppe seien 26 aktive Maschinisten. Diese starke Mannschaft sei unter anderem ein Verdienst der Marktgemeinde, weil diese die notwendigen Führerscheine finanziere.
Die Leiterin der Kinderfeuerwehr Daniela Seidl berichtete, wie sie mit ihren Helferinnen Corinna Edenhofer, Verena Mückl und Christina Edenhofer während des Lockdowns die Kinder „bei der Stange“ gehalten habe. Obwohl man zwei Jugendliche an die Jugendfeuerwehr abgegeben habe, zähle die Kinderfeuerwehr 24 Mitglieder ab sechs und fünf Schnupperkinder mit fünf Jahren.
Kommandant Edenhofer informierte über zahlreiche Anschaffungen und berichtete von Kommandantenversammlungen, Löschmeistersitzungen, die teils online durchgeführt wurden, ebenso wie eine der zwei Verbandsversammlungen. Er bedankte sich für zahlreiche Spenden. Ganz besonders stachen die Summe von 2700 Euro vom Sponsorenlauf der Grundschule hervor, die Trikotspende vom Kameraden Herbert Brem von rund 900 Euro und die Sichtschutzwand von Marktrat Markus Franke.
Der Kassenbericht von Kassier Karl-Heinz Kilger war kurz und prägnant mit der Feststellung, Dank der vielen Spenden sei man über die Runden gekommen. Kassenprüfer waren Erwin Hamberger und Hans Steinbauer. Letzterer bescheinigte tadellose Kassenführung und beantragte die Entlastung von Kassier und Vorstandschaft, die von der Versammlung einstimmig gewährt wurde.
Der Erste Vorsitzende des Feuerwehrvereins Andreas Bauer eröffnete die Generalversammlung und gedachte mit den Kameradinnen und Kameraden der verstorbenen Mitglieder. Mit seinem Jahresbericht war er schnell fertig, denn es gab keine Veranstaltungen außer dem Jahrtag am letzten Oktoberwochenende. Gratulationen habe es nur per Post gegeben und die Teilnahme an Beerdigungen war sehr eingeschränkt.
Bauers Dank galt der Grundschule mit Elternbeirat und vor allem den Schülerinnen und Schülern für die Aktion „Laufen für ein Lächeln“. Das habe nicht nur ihm ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, sagte der Vorsitzende dankbar. Das Geld könne man gut gebrauchen, nachdem alle Veranstaltungen weggefallen seien.
In seinem Schlusswort gratulierte Bürgermeister Werner Troiber der neu gewählten Vorstandschaft, mit deren Erfahrung er die Sanierung des Feuerwehrhauses gut voranbringen werde, die viel Geld und Zeit in Anspruch nehme.
Kreisbrandrat Hermann Keilhofer betonte, er freue sich darauf, weitere sechs Jahre mit der bewährten Mannschaft der Ruhmannsfeldener Feuerwehr zusammenarbeiten zu dürfen. Das Wahlergebnis zeige, wie geschlossen die Feuerwehr sei.
Die digitale Alarmierung stecke leider noch in den Kinderschuhen, bedauerte Keilhofer und bemängelte, dass man im Landkreis noch keine einzige Katastrophensirene habe. Sobald diese zur Verfügung stünden, werde es mit Aufgabe der Feuerwehr sein, die Bevölkerung darüber aufzuklären.
Die Neubeschaffung der digitalen Sirenen mit Akku-Pufferung könne über ein Förderprogramm getätigt werden. Ein weiterer Vorteil sei, dass diese auch als Durchsagemedium dienen können. „Künftige Herausforderungen müssen wir mit mehr Technik, aber mit weniger Personal bewältigen“, blickte Keilhofer voraus. Ein Glücksfall seien daher die Frauen in den Feuerwehren als große Stütze bei den Aktiven.
Aufgrund des Klimawandels müsse man sich künftig auf mehr Waldbrände und Hochwassereinsätze einstellen. Er setze sich dafür ein, dass geeignete Gerätschaften im Landkreis flächendeckend vorhanden sein werden, die dann punktuell zum Einsatz zusammengezogen werden könnten.
Kreisbrandmeister Thomas Märcz stellte erfreut fest, „wir wissen wie es weitergeht mit dieser bewährten Mannschaft“ und projizierte zum Abschluss Streiflichter seit der letzten Generalversammlung auf die Leinwand.

PERSONALIEN

Neuaufnahmen mit symbolischem Handschlag gab es für Philip Gaidzick, Christian Brunner, Dominik Kirsch, Josef Kauschinger und Marco Leidl.
Die Beförderung zum Jugendfeuerwehranwärter gab es für Fabian Zellner, Benedikt Wirth, Marco Leidl, Nico Schiefeneder, Valentin Ernst und Josef Kauschinger, zum Feuerwehrmann wurden Leonhard Bayerer und Florian Edenhofer befördert, zum Oberfeuerwehrmann Dominik Wagner, Jonas Wagner und Wolfgang Kraus, zum Hauptfeuerwehrmann Mathias Tax, zum Hauptlöschmeister Hansi Schweiger.
Ehrungen mit Dienstaltersabzeichen und Urkunde bekamen für 20 Jahre Jurek Schreiber, Willi Stadler und Hansi Schweiger, für 30 Jahre Stefan Pfeffer.
Eine Urkunde gab es für langjährige Mitgliedschaft für 40 Jahre: Franz Hofbrucker; 50 Jahre: Xaver Wiesinger, Hans Steinbauer, Michael Egginger, Josef Marchl und Hans Pfeffer sen.; 65 Jahre: Xaver Brunner, Max Ellmann, Xaver Brem und Franz Reitmeier.
Hans Pfeffer jun. bekam von Kreisbrandrat Hermann Keilhofer das Ehrenkreuz in Silber für 25-jährige Dienstzeit angesteckt.
Ehrenkommandant Max Jungbeck wurde mit dem Ehrenabzeichen „Ehrenkommandant“ ausgezeichnet.
Zu Ehrenmitgliedern wurden Herbert Brem sen. und Robert Edenhofer ernannt, wofür es ebenfalls eine Urkunde gab.